Materialprüfung Hamburg – Bauteile wiederverwenden, Qualität sichern, Klima schützen
Mit der Materialprüfung Hamburg entsteht in der Metropolregion eine eigenständige Prüfinstitution, die den Einsatz von wiederverwendeten Bauteilen und Recyclingbaustoffen im Bauwesen gezielt unterstützt. Ziel ist es, Planung, Genehmigung und Ausführung von Bauvorhaben mit zirkulären Materialien rechtssicher, transparent und praxistauglich zu gestalten – und damit einen wichtigen Beitrag zu Klimaschutz und Ressourcenschonung zu leisten.
Warum eine eigene Materialprüfinstitution?
Das Bauwesen zählt zu den ressourcen-, energie- und abfallintensivsten Branchen. In der Wiederverwendung von Bauteilen und dem Einsatz von Recyclingbaustoffen liegt ein enormes Potenzial, den Verbrauch von Primärrohstoffen zu senken und CO₂-Emissionen zu reduzieren.
Bisher fehlte jedoch eine einheitliche, spezialisierte Prüfstelle, die Sicherheit und Qualität dieser Materialien zuverlässig bewertet. Genau hier setzt die Materialprüfung Hamburg an:
- Erleichterte Genehmigungsprozesse durch belastbare Prüfergebnisse
- Mehr Markttransparenz für Anbieter und Anwender von Recyclingbaustoffen
- Verlässlichkeit in Planung und Bauausführung
- Stärkung der Kreislaufwirtschaft im Bauwesen
Aufgaben und Leistungen der Materialprüfung Hamburg
Die neue Institution konzentriert sich auf die bewertbare, sichere Nutzung von gebrauchten und recycelten Baustoffen. Zu den zentralen Aufgaben gehören unter anderem:
- Prüfung der Tragfähigkeit und Qualität von Baustoffen und Bauteilen
- Beurteilung der grundsätzlichen Wiederverwendbarkeit und Eignung gebrauchter Bauteile
- Untersuchung der Beständigkeit gegen Umwelteinflüsse
- Nachweise zur Umweltverträglichkeit der eingesetzten Materialien
- Erstellung rechtssicherer Prüfberichte und Empfehlungen zur Verwendung für Planende, Bauunternehmen und Genehmigungsbehörden
Damit schafft die Materialprüfung Hamburg eine verlässliche Grundlage, um recycelte Bauteile nicht nur in Einzelfällen, sondern zunehmend standardmäßig im Bauwesen einsetzen zu können.
Nutzen für Baupraxis, Stadtentwicklung und Klimaziele
Die Materialprüfung Hamburg unterstützt die Transformation hin zu einem klimafreundlichen und ressourcenschonenden Bauen:
- Bauunternehmen, Planerinnen und Planer sowie Projektentwickler erhalten klare Orientierung beim Materialeinsatz.
- Die Rechtssicherheit für Bauprojekte mit wiederverwendeten und recycelten Baustoffen wird erhöht.
- Die Stadt Hamburg kommt ihren Klimazielen und dem Ausbau der urbanen Kreislaufwirtschaft einen wichtigen Schritt näher.
Damit wird die Wiederverwendung von Bauteilen perspektivisch von der Ausnahme zur Regel.
Partner, Struktur und Förderung
Das Projekt wird von starken Hamburger Akteuren aus Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung gemeinsam getragen:
- Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen (BSW) der Freien und Hansestadt Hamburg
- Tutech Innovation GmbH – Projektmanagement und Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung
- Technische Universität Hamburg (TU Hamburg) – Expertise in Werk- und Baustoffforschung sowie Prüf- und Bewertungsverfahren
- HafenCity Universität Hamburg (HCU) – Kompetenz in nachhaltiger Bau- und Stadtforschung sowie Metropolenentwicklung
Die Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen unterstützt die dreijährige Pilotphase bis 2028 mit 1,6 Millionen Euro. Nach erfolgreichem Abschluss sind die Verstetigung und institutionelle Verankerung der Materialprüfung Hamburg in der Stadt sowie ein Ausbau von Kapazitäten und Dienstleistungen vorgesehen.
Weitere Informationen
Ausführliche Details, Hintergründe und Zitate der beteiligten Institutionen finden Sie in unserer Pressemitteilung zur Gründung der Materialprüfung Hamburg.
Kontakt
Philipp Walter
Leiter Forschungsmanagement bei Tutech Innovation GmbH
Tel. 040 76629-6333
E-Mail: walter@tutech.de